Lernerfolg durch Arbeit an Ursachen und Symptomen

Durch meine Ausbildung und jahrelange Erfahrung im pädagogischen und didaktischen Umgang mit Kindern bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass bloßes Üben des Lesens, Schreibens und Rechnens bei Lernproblemen trotz großer Anstrengung nicht immer zum gewünschten Erfolg führt. Vielmehr muss das Kind in seiner Gesamtpersönlichkeit mit all seinen Stärken und Schwächen ernst genommen werden.

Darüberhinaus müssen die Ursachen seiner Probleme erforscht werden. Sollten diese in Wahrnehmungsschwächen liegen, so sind diese trainierbar. Jedoch: Nicht jede Wahrnehmungsschwäche mündet automatisch in eine Lernstörung. Ebenso ist nicht jede Lernstörung unweigerlich eine Folge von Wahrnehmungsstörungen. Allerdings sind die schulischen Anforderungen umso leichter zu bewältigen, je weniger Wahrnehmungsstörungen vorhanden sind.

Weiterhin ist eine individuelle Fehleranalyse erforderlich, um die Symptome mit entsprechenden Übungen gezielt zu behandeln. Die regelmäßige Rückmeldung und der Austausch mit den Erziehungsberechtigten – gegebenenfalls auch mit Ärzten, Lehrern und Trägern anderer therapeutischer Einrichtungen- spielen für mich eine weitere wichtige Rolle.

All dies kann nach meiner Erfahrung am besten in Form einer Einzeltherapie geleistet werden, da jedes Kind über seine eigene persönliche “Leidensgeschichte“ verfügt, die in einem ausführlichen Anamnesegespräch erfasst werden muss.

Lösen von Blockaden

Es ist allgemein bekannt, dass Kinder mit einer negativen Einstellung zu Schule und Lernen sich selbst blockieren und ihre persönlichen Ressourcen nicht nutzen. Dies führt zu weiteren Misserfolgen sowie zur Bestätigung ihrer Negativeinstellung, was wiederum folgenschwere Blockaden nach sich zieht. Ein Teufelskreis setzt sich in Gang, der nur schwer zu durchbrechen scheint. Schlimmstenfalls überträgt sich das Negativbild, welches ein Kind von sich selbst gewinnt, auf die Mitschüler oder sogar auf die Eltern. Diese laufen Gefahr, ihr Kind auf seine schulischen Leistungen und Probleme zu reduzieren. Es fällt ihnen schwer, die Gesamtpersönlichkeit ihres Kindes mit seinen Liebenswürdigkeiten und Stärken wahrzunehmen.

Daher ist es ein großes Anliegen all meiner pädagogischen und didaktischen Maßnahmen, mögliche Blockaden zu lösen sowie das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein des Kindes wieder aufzubauen. Gleichzeitig möchte ich helfen, neuen Mut zu entwickeln, den Schulalltag wieder positiv anzugehen sowie gegebenenfalls ein positives Eltern- Kind- Verhältnis wieder herbeizuführen. Misserfolge und Fehler sollen als Chancen angesehen werden, daran zu arbeiten und zu wachsen, nach meinem Motto: "Das Gute an den Fehlern ist, dass wir daraus lernen, um sie in Zukunft zu vermeiden."

Schaffen der Grundvoraussetzungen für den sicheren Umgang mit Sprache

Rechtschreiben ist eine automatisierte Fertigkeit, d.h. Wortbilder müssen gespeichert und automatisch abrufbar sein. Automatisierungsstörungen sind häufig Ursache für Sprach- und Lernstörungen. Ein Regelwissen kann in manchen Fällen zwar hilfreich sein, ist jedoch oftmals eher irritierend. Zumal in der deutschen Sprache trotz Rechtschreibreform nur etwa 60 Prozent der Rechtschreibung nach klaren Regeln funktioniert.

Die meisten Menschen ohne Rechtschreibprobleme kennen keine oder nur sehr wenige Regeln. Sie haben Wortbilder gespeichert, die automatisch und ohne nachzudenken abrufbar sind. Daher muss zunächst diese Fähigkeit zur Automatisierung verfügbar sein. Wahrnehmungsschwierigkeiten z.B. hemmen diese Fähigkeit. Den Betroffenen fällt es u.a. schwer, zwischen kurz oder lang gesprochenen Vokalen zu unterscheiden. Auch ähnlich klingende Laute wie b, d, g können nicht immer eindeutig differenziert werden.

So ist es erklärbar, dass viele Kinder mit Lese- Rechtschreibproblemen trotz großer Anstrengung und hohem Zeitaufwand durch Üben nicht den gewünschten Erfolg erreichen.
Ein Ziel meiner Arbeit ist es, eventuelle Wahrnehmungsstörungen zu erkennen und diese durch ein individuelles, spielerisches Training weites gehend zu beheben.

Auch Sprachstörungen können die Folge von Wahrnehmungsstörungen sein.

Durch spezielle wissenschaftlich fundierte Sprachtests kann ich eine altersgemäße Sprachentwicklung überprüfen sowie eventuelle Sprach- und Artikulationsstörungen diagnostizieren und therapierende oder weiterleitende Maßnahmen durchführen bzw. empfehlen.

Rechenschwäche (Dyskalkulie) als Folge von Automatisierungsstörungen

Das Erfassen der Grundrechenarten, des Einmaleins sowie vieler weiterer Rechenoperationen basiert ebenfalls u.a. auf automatisierten Fähigkeiten. Um auch bei einer Rechenschwäche deutliche Erfolge zu erzielen, ist es empfehlenswert, eventuell bestehende Wahrnehmungsschwächen zu trainieren sowie die Grundrechenarten zu optimieren und zu automatisieren.

Sach- bzw. Textaufgaben können nur erfolgreich bearbeitet werden, wenn der sprachliche Inhalt erfasst und die nötigen Rechenoperationen erkannt und gelöst werden. Ich vermittle die nötigen Strategien und Methoden, um die Scheu vor Textaufgaben zu verlieren und sie effektiv zu bearbeiten.

Erst durch das Schaffen der Grundvoraussetzungen für den sicheren Umgang mit Sprache und Zahlen ist es sinnvoll, durch gezieltes Üben des Lesens, Schreibens oder Rechnens das Symptom zu behandeln.

Hilfe für Erwachsene

„Kinder brauchen eher das Vorbild als die Kritik“ (Friedrich Hebbel)

Auditive Verarbeitungs- und/oder Wahrnehmungsstörung

Die 'Auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen' (AVWS) wurden 2000 in einem Konsensus Statement deutscher Pädaudiologen als gemeinsamer Diagnosebegriff eingeführt. Dabei beschreibt der Begriff der auditiven Verarbeitung mehr die vorbewusste Prozessierung der Informationen beider Ohren, während sich die auditive Wahrnehmung eher auf die bewusste kognitive Analyse dieser Informationen bezieht.

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